Hendrik Thüs

 

Learning Context: eine Plattform zur Sammlung und Analyse von Lernerdaten, welche die Privatsphäre wahrt

Heutzutage geschieht Lernen nicht mehr nur in einem Klassenzimmer. Aufgrund der stark wachsenden Zahl von Smartphone / Tablet-Nutzern kann Lernen an jedem ​​Ort und jeder Zeit erfolgen. Ein solches Szenario bietet viele neue Chancen, das Lernen unter Verwendung der verschiedenen Arten von Kontextinformationen, die durch die modernen (mobilen) Endgeräte gesammelt werden können, zu verbessern.

Das Learning-Context-Projekt aggregiert verschiedene Mengen von personalisierten und lernerbezogenen Daten in einem Modell, auf dessen Basis wertvolles Feedback und Empfehlungen generiert werden kann oder welches Selbstreflexion über die täglichen Aufgaben oder Lernaktivitäten ermöglicht. Ein solches Modell, das sogenannte Learning Context Data Model, kurz LCDM, sollte ein vollständiges Bild der Lernenden widerspiegeln, beginnend mit Kontextinformationen und erweitert durch Interessen, Wissen, Ziele, Hintergrundinformationen und individuelle Vorlieben. Diese stammen welche aus verschiedenen Quellen stammen.

Die erste Herausforderung in dieser Dissertation ist es, das LCDM zu designen, welches in der Lage sein sollte, die vorher genannten lernerbezogenen Informationen aufzunehmen, gleichzeitig unnötige Entitäten und Relationen vermeidet und die vorhandene Semantik beibehält. Da sich das LCDM im Laufe der Zeit weiterentwickeln wird, sollte es flexibel genug sein, um auf neue Anforderungen eingehen zu können. Diese Flexibilität sollte durch die Erweiterung des ausschließlich kontextgetriebenen Datenmodells mit den Interessen der Lernenden gezeigt werden. Diese Interessen sollten dazu in der Lage sein, sich mit der Zeit zu entwickeln und damit den Verlauf und den aktuellen Status der Interessen des Lernenden darzustellen.

Die zweite große Herausforderung ist die Konzeption und Umsetzung einer API, die dazu in der Lage ist, Drittanbieteranwendungen Zugriff auf das LCDM zu bieten. Um die Anforderungen eines Open Learner Modells zu erfüllen, sollte jeder Lernende dazu in der Lage sein, die volle Kontrolle über die eigenen Daten zu haben. Einserseits erfordert dies Funktionalitäten zum Hinzufügen, Anfragen, Bearbeiten und Löschen. Zum anderen sollte der Lernende dazu in der Lage sein zu entscheiden, wer oder welche Anwendung widerruflichen (pseudonymisierten) Zugriff auf die Daten hat. Das Design und die Implementierung der API sollte die Frage beantworten, wie die Lernenden von den Vorteilen des Learning Context Projekts überzeugt werden können.