LeBiAC - Qualitätsoffensive Lehrerbildung

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Im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung unterstützen Bund und Länder die Weiterentwicklung der Lehramtsausbildung. Auch die Fachdidaktik Informatik bzw. das Lehr- und Forschungsgebiet Informatik 9 ist dort im Rahmen des RWTH-Projektes LeBiAC – Gemeinsam verschieden sein seit 1. Januar 2019 und 1. Mai 2019 mit drei Maßnahmen aktiv: der Entwicklung und Evaluation des InfoSphere – Lehr-Lern-Labor Informatik, der Entwicklung kollaborativer Multi-Touch-Lernspiele und OER-Kompetenzen in der Lehramtsausbildung.

Die erst genannte Maßnahme entstammt dem Maßnahmenpaket II.2 („Stärkung des Praxisbezugs“) die beiden anderen dem Maßnahmenpaket I.1 („Lehren und Lernen in einer digitalen Welt“).

Maßnahme I.1c – OER-Kompetenzen in der Lehramtsausbildung

Ab dem 01.01.2019 wurde eine weitere Maßnahme im Rahmen der 2.Förderphase des QOLB LeBiAC-Projektes für die Sensibilisierung und Qualifizierung der Fachdidaktik-Dozierenden und ihre Studierenden für offene digitale Lernmaterialien und Lernanwendungen (dOER) eingeführt.

Das Teilprojekt I.1c zielt auf die Sensibilisierung und Qualifizierung für offene digitale Lernmaterialien und Lernanwendungen (dOER) in allen Fächern der Lehramtsausbildung an der RWTH Aachen und knüpft dabei an Vorarbeiten aus dem erfolgreichen BMBF-Projekt MINT-L-OER-amt an.

Zusätzlich zu den Lehramtsstudierenden adressiert das Teilprojekt auch alle Lehrenden der Fachdidaktiken und alle mit der Lehrkräftebildung betrauten Lehrenden der Bildungswissenschaften, die für die Nutzung und (Weiter-)entwicklung von dOER qualifiziert werden sollen. Durch die Einbettung geeigneter Bausteine in curricular verankerte fachdidaktische und bildungswissenschaftliche Lehrveranstaltungen, soll mittelfristig erreicht werden, dass alle Lehramtsstudierenden der RWTH für dOER qualifiziert werden. Zu Beginn des Projekts werden dazu Qualifikationsworkshops mit Lehrenden und Studierenden gemeinsam durchgeführt. In den Folgejahren übernehmen die Fachdidaktiken die Angebote in eigener Regie in ihre Lehrveranstaltungen.

Maßnahme I. 2d „Kollaborative Multi-Touch-Lernspiele“

Im Teilprojekt I.2d soll eine informatikdidaktische Promotion untersuchen, wie sich kollaborative Lernspiele auf verschiedenen Multi-Touch-Geräten realisieren lassen, um ein geeignetes individuelles Feedback zu Lernprozessen zu abstrakten informatischen Lernthemen zu geben. Dabei werden Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren für den Einsatz von Lernspielen im Informatikunterricht analysiert und Feedbackmöglichkeiten in kollaborativen Lernspielen erforscht. Es werden wiederverwendbare Komponenten für die Lernspielentwicklung entwickelt und kollaborative Lernspiele in den Informatikunterricht integriert. Auf der Basis der erzielten Projektergebnisse sollen Lehramtsstudierende für den Einsatz und die Entwicklung von kollaborativen Lernspielen auf der Basis wiederverwendbarer Spielkomponenten qualifiziert werden. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens können auf kollaborative Lernspiele in anderen Fächern übertragen werden. MTLG

Maßnahme II. 2a – Lehr-Lern-Labor Informatik

Bereits seit 2010 besteht das InfoSphere – Schülerlabor Informatik, das im Projekt LeBiAC-Teilprojekt II.2a zu einem Lehr-Lern-Labor Informatik weiterentwickelt wurde. Im Zuge dessen erhalten einerseits Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit die Welt der Informatik kennen zu lernen und andererseits Studierende des Lehramts Informatik erste Einblicke in die Unterrichtspraxis. Die Unterrichtserprobungen sind fest in die Veranstaltung „Einführung in die Fachdidaktik der Informatik (FdI 1)“ eingebunden. Im Laufe der Übungen sichten die Studierenden bereits bestehendes Material, erweitern es durch eigene Komponenten und führen die Module mit Schülergruppen durch. Anschließend erfolgt eine Reflexion durch die Dozierenden und die Studierenden selbst. Die Schritte werden zweimal durchlaufen, einmal mit Themen für die Unter- und Mittelstufe und einmal mit Oberstufenstoff im Rahmen der Schüleruni Informatik. Den Studierenden kommt dabei besonders zugute, dass ihre ersten praktischen Erfahrungen in einer vorbereiteten Umgebung stattfinden. Die bereits bestehenden Materialien und die Möglichkeiten des Schülerlabors schaffen den Studierenden den Freiraum sich vollkommen auf die Unterrichtssituation zu konzentrieren. Die im Lehr-Lern-Labor gelegten Kompetenzen werden im weiteren Verlauf der fachdidaktischen Ausbildung in den Lehrveranstaltungen „FdI 2“ an einer Kooperationsschule und „FdI 3“ im Praxissemester vertieft.

Weitere Details können den Veranstaltungsbeschreibungen FdI 1 , FdI 2 und FdI 3 entnommen werden.

Auch außerhalb der Lehrveranstaltung bietet das InfoSphere – Lehr-Lern-Labor Informatik Erprobungsspielraum für Lehramtsstudierende: zum Beispiel als semesterbegleitendes Berufsfeldpraktikum. Für diesen Rahmen wurde eine Schulung konzipiert, in der die Praktikantinnen und Praktikanten auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Dazu zählt eine Einführung in die wichtigsten (fach-)didaktischen Grundlagen, die Erarbeitung der Grundkonzepte und Richtlinien des Schülerlabors Informatik und verschiedene Übungen zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern in einem außerschulischen Lernkontext. Dabei wird ein besonderer Fokus auf die Themen individuelle Förderung und Inklusion gelegt. Hier können die Konzeption sowie die Schulungsmaterialien ( Präsentation , AB Szenarien , Handout Arbeitsblatt und Handout Dos Don'ts ) heruntergeladen werden.

Projektteam

Prof. Dr. Ulrik Schroeder, Annabell Brocker M.Sc. RWTH (InfoSphere), Lubna Ali M.Sc. RWTH (OER), Dipl.-Gyml. Matthias Ehlenz (Multi-Touch-Lernspiele)