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Das Leseverstehen von informatischen Modellierungen


Die Informatik zeichnet sich durch eine umfassende Vielfalt von Modellen aus. Auch im Informatikunterricht spielen Modellierungen eine zentrale Rolle. Laut Kernlehrpläne des Landes Nordrhein-Westfalen beispielsweise geht es im Kompetenzbereich Modellieren um das Finden des „informatischen Kerns“ eines Kontextes. Das bedeutet, dass der Umgang mit Modellen eine informatische Schlüsselkompetenz darstellen und unverzichtbar für den fachlichen Zugang sind. Dies ist besonders im Zuge des neu eingeführten Pflichtfaches Informatik in den Jahrgangsstufen 5 und 6 relevant.

Im Kontext von Algorithmen werden verschiedene grafische und textuelle Darstellungen eingesetzt: von Struktogramm (Nassi-Schneidermann-Diagramm) über den sogenannten Programmablaufplan (PAP) über Pseudocode bis hin zu visuellem blockbasiertem Code (z. B. Scratch).
In dieser Arbeit soll ermittelt werden, ob diese Modellierungen von Schülerinnen und Schülern im Lernalter von ca. 9-12 Jahren unterschiedlich schwer bzw. leicht gelesen und verstanden werden können.

Modellierungen setzen kognitive Fähigkeiten zu Abstraktion und Reduktion voraus, die sich in diesem Lernalter erst ausbilden. Eine spannende Frage im Rahmen dieser Arbeit ist deshalb, ob die Modell-Lesekompetenz mit der kognitiven Entwicklungsstufe der Lernenden korreliert. (» siehe ausgeschriebene Abschlussarbeit zum Thema Einflussfaktor kognitive Entwicklung)
Die Konzeptualisierung als Prozess der Versprachlichung birgt verschiedene Hürden im Informatikunterricht. Sie verlangt sie den Lernenden ein hohes Maß an Sprachkompetenz und folglich den Lehrenden sprachsensibles Unterrichten ab. Das individuelle Niveau der allgemeinen Lesekompetenz könnte ein weiterer Einflussfaktor auf die Modelllesekompetenz sein. (» siehe ausgeschriebene Abschlussarbeit zum Thema Einflussfaktor allgemeine Lesekompetenz)
Ein weiterer Aspekt, der die Modell-Lesekompetenz der visuellen Modellierungen beein-flussen könnte, sind die unterschiedlichen gestalterischen Merkmale von Programmablaufplänen und Struktogrammen. Die Lesekompetenz könnte infolgedessen mit der Entwicklung der visuellen Wahrnehmung der Lernenden korrelieren. (» siehe ausge-schriebene Abschlussarbeit Einflussfaktor visuelle Merkmale)
Darüber hinaus ist eine wichtige Frage, mit welchen Vorerfahrungen Schülerinnen und Schüler die Primarstufe verlassen und in die Erprobungsstufe wechseln: Welche Aspekte der modell comprehension sind bereits erarbeitet und geübt worden? Welche Art der Modellierung taucht in Lehr- und Lernmaterialien der Primarstufe auf? (» siehe ausgeschriebene Abschlussarbeit zum Thema Einflussfaktor Vorerfahrung)
Idealerweise lassen sich aus den Ergebnissen dieser Dissertation Gelingensbedingungen für die Gestaltung von Lehr-/ Lernsituationen im Informatikunterricht ableiten. Darüber hinaus können sie die Basis für die Entwicklung eines Diagnose-Instruments für die Lesekompetenz informatischer Modellierungen sein.